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Neue Wirklichkeit - Pragma und Hermetik der Gesundheit

TEIL3:

NEUE WIRKLICHKEIT -

PRAGMA und HERMETIK der GESUNDHEIT 


Einleitend:

VERSUCH EINER GRUND-LEGENDEN DEFINITION DER (phänomenologischen) GRUNDLEGUNG

Einen Standard setzen,

in und anhand dessen (tiefendimensionaler) Durchdringung etwas

  • phänomenal auslegbar wird
  • fortan zu verhandeln ist

und

ausser-oder oberhalb dessen

(die Tiefendimensionen dieses Standards betreffend)

es somit, daraufhin und fortan

  • (noch) keine Relevanz entfaltet
  • kein Bestandteil der (phänomenologischen) Diskussion sein kann
  • nicht (mehr) verhandelbar ist



Es fehlt in der beabsichtigten tiefendimensionalen Durchdringung des Grundphänomens Gesundheit - bzw. in Vorhaben und Vorgang der Hebung desselben als Solchen - die „Selbst-Erfahrung" der Gesundheit, also der in der Tiefe, im Verborgenen und im Grunde wirkenden Ermöglichungen dessen, was dann und gemeinhin als mehr oder weniger „gesund" erfahrbar (und erfahren) wird.

Die stringenten Ergebnisse der grundlegenden Strukturanalyse (siehe Teil 2 vom 1.4.23: „Neufassung der Gesundheit") stehen für sich vor dem ausgelegten Hintergrund (Gesundheit als Grundphänomen) und erscheinen somit „horizontal" anthropologisch, geben Aussage über das, was den Begriff Gesundheit letztgebend definiert und überhaupt definierbar und existent werden und sein lässt.

Diese sind:

  • Gespräch
  • Weg und Wandel (Bewegung)
  • konkreative Gestaltung
  • (Relationalität)


Deutlich wurde auch, dass die Grundzüge des Phänomens nicht wirklich isolierbar sind, stets in konsistenter Wechselbedingtheit stehen, weder kausale, noch prioritäre Reihung aufweisen und darüberhinaus alle bedinglich werden, wenn einzelne Schilderung beabsichtigt ist ( kein Gespräch ohne Konkreativität, keine Konkreativität ohne Bewegung bzw. Weg und Wandel etc…).

Diese Letztgebungen sind (als) Einzelmomente (darzustellen), nicht aber „einzelne Elemente", die sich isoliert darstellten.

Eine Anforderung besteht darin, aus der Analyse der Gesundheit(-swahrnehmung) und deren Hermetik nicht eine der Wahrnehmung als Solches werden zu lassen.

Wo sind die Übergänge, die Schnittstellen - und mengen und wie lassen sich diese identifizieren, umgehen oder überwinden?

Entscheidend ist der Horizont, die Rahmung, die Hintergründigkeit.

Laut Rombach ist die WAHRNEHMUNG eine Vorstellungsart, die sich als „von außen gegeben" auffasst. Die „Extraneität" oder Externität ist ein charakterisitisches Merkmal, mit dem diese sich gegen andere Formen des ERLEBENS ( Fantasievorstellung, Traum etc ) absetzt.

In Fantasie und Traum liegen die Dinge, die (mir) erscheinen nicht aussen, außerhalb „mir", sondern werden „innen" verortet.

Dinge sehe ich -wahrnehmungsgemäß- z.B. „vor mir" oder „über mir", Geräusche vernehme ich „hinter" oder „neben" mir. Dieses „Außen" wird nicht hinzugefügt, der Wahrnehmung nachgetragen, sondern ist konstitutiver Bestandteil der „Vorstellungstypik" der WAHRNEHMUNG.

Dies zu bedenken und voranzustellen ist insofern relevant, als sich in Hin-Sicht auf Gesundheit von Grunde auf die Frage stellt, wo (innen, außen?), wie, wodurch, als was und von wem diese eigentlich wahrgenommen wird und wahrnehmbar ist?

Nicht etwa erst im Hinblick auf unterschiedliche Definitionen und kulturelle Auslegungen von Gesundheit, sondern vielmehr im Vorgang der ERFAHRUNG und des ERLEBENS selbst, dort also, wo „Gesundheit" wirk-lich, real und genuin menschlich ist, wird, erscheint, als „apriorische Struktur", bzw. in Erhellung dessen, was an, in und anhand der Gesundheit apriorisch ist, oder auch nur sein kann.

Wie schon bei der Relationalität beschrieben, ist Gesundheit aber kein Absolut, und insofern auch stets und wesenhaft „eigen-tümlich", meinhaftig, zur jeweiligen Selbstheit des individuell „Gesunden" zugehörig.

Was individuelle Gesundheit grundsätzlich ermöglicht, also erfahrbar und erlebbar macht, wird zur (hermetischen) Wesenstypik dessen gehören, was wir als „gesund" bezeichnen, erfahren, erleben, ohne dass dies in erster Hinsicht zu erkennen wäre, weil es weniger das Erkannte, sondern das Erkennende selber in dessen ur-eigener Seinsverfassung ist. (s.o.)


Hierzu gehört z.B. der LEIB, in Unterscheidung zum (tast-, sicht- und messbaren) Körper, die Leiblichkeit, die sich selbst nicht „fassen", greifen und erkennen kann, weil sie „das Fassende", das Greifende und das -leiblich-Erkennende IST, das Sein des Seienden also, die verborgene innere Bedingtheit und Ermöglichung (von Sinnlichkeit, Bewusstheit, Betroffensein…).

Den Körper haben und Leib sein" (Plessner u.a.)ist dabei eine Annäherung an die Ambiguität, die zwischen Körper, Leib, Haben und Sein waltet und besteht.

Der Leib und alles „Leibliche" sind weder Teil des Bewusstseins, noch neuronal konstruierte oder überhaupt konstruierbare, biologische Evidenzen, ebensowenig aber auch esoterisierte Angelegenheiten des „Glaubens" und der transzendentalen Entwerfung (entworfen wird -in diesem Zusammenhang-das Selbstbildnis, nicht die Leiblichkeit, s.u.).

Noch konkreter als „leib-lich" und als „am Leibe" ist Gesundheit nicht wahrnehm-und erfahrbar, wird „Gesundes" sich nicht sinnlich und „letztausweisend" erfassen und wahrnehmungstypisch konkretisieren lassen

Der Selbstglaube macht die Wahrnehmung zum Grund und Zentrum allen Erlebens und zu einer letzten Bedingung der Wahrheit. Was uns immer durch Erfahrung oder Unterweisung gelehrt werden soll, es muss sich zuletzt an unserer eigenen Wahrnehmung ausweisen." ( Rombach )


Dies mag u.a. GRUND und Boden für den Umstand sein, dass Menschen erfahrungsgemäß und nicht selten „wider besseres Wissen" handeln, gerade und besonders im Hinblick auf Gesundheit und auf „Gesundes"- oder Risikoverhalten.

Sofern generiertes Wissen sich also nicht „einleibt" und insofern im Wahrnehmungsgeschehen zu einem erfahrbaren Erlebnis hebt, prallt es geradezu am Selbstglauben der Wahrnehmung ab, die sich letztlich und als letzte Instanz nur selber glaubt und bestätigt, in subjektiver Tatsächlichkeit („das glaube ich erst, wenn ich es sehe…").

Es bleibt also nicht nur „abstrakt", was rein theoretisch wissentlich wird, es wird erst und nur dann für wahr-genommen, wenn es wahr-genommen ist - und wenn es wahrgenommen ist, ist es im selben Vorgang erfahren und ist es Erlebnis und ganz konkreter Bestandteil der eigenen Leiblichkeit, Konstitution und Existenzialität.


Nur: Vor dem Hintergrund „Gesundheit" findet scheinbar eine Art Umkehrung oder mindestens eine hierarchische Neuausrichtung der „Wahrnehmungsdominanzen" statt:

Wir sehen die Gesundheit nicht (visuell), wir hören nicht, dass oder ob wir gesund sind und wir können es auch nicht „wissen".

Ob wir gesund sind, haben wir zu fühlen, zu spüren, zu empfinden - bzw. (leiblich und „innerlich") wahr-zu-nehmen.

Die hermetische „Verborgenheit" der Gesundheit ist letztlich auch am und im Grunde dieser „Dominanzverschiebung" ausgelegt.

Kein Blutbild, keine ärztliche Verlautbarung über das Fehlen jeglicher Pathologie, wird uns das Gesund-Sein annähernd so konkret darstellen und vergewissern, wie es die (eigenleibliche) Wahrnehmung vermag, nichts kann vor der gesundheitlichen Horizontalität von jeher glaubwürdiger sein als die (Für-)Wahrgenommenheit.

Der Innen-Aussen-Bezug der Gesundheit, das also, was die Wahrnehmung von Gesundheit über die bloße „Innensicht" und Innerlichkeit hinweghebt - und sie somit auch von den nicht extern, sondern „in mir" wahrgenommenen Traum-oder Fantasievorstellungen (s.o.) unterscheidet, ist einerseits die konkreative Wesenstypik und Seinsverfassung der Gesundheit, wie z.B. der proleptisch-reagierende Organismus, der stets in Beziehung zum Aussengeschehen agiert und stets konstitutiver Bestandteil des In-der Welt Seins ist, und andererseits die jeweilige Emotionslage, die äussere und aussen wahrgenommene und verortete Stimuli reaktiv beantwortet.


Es lässt sich Gesundheit nicht -oder nur ALS GESUNDHEIT- „verstehen"(s.u.), erkennen oder wissen.

Das macht sie zu einem Phänomen der Hermetik, welches „IN MIR", durch mich, mit mir gefunden, emp-funden, gehoben und erhellt sein will.

Und ebendas, was IN diesem Vorgang waltet, was dessen urgründige Verfasstheit ausmacht, muss geradezu verborgen bleiben, muss hermetisch sein, kann weder gerufen, noch gefragt oder beantwortet sein, weil es sich nur insofern zeigt, als es sich eben nicht zeigt, als Grund, auf dem das Zeigen sich kundtut.

Das bedeutet jedoch nicht, dass Gesundheit und Gesundes nicht wirklich oder real oder (für-)wahrzunehmen wären - nicht erkennen und nicht wissen können sind erkenntnistheoretische Topoi, stehen in Sachzusammenhang und greifen in der ihnen eigenseienden Wirklichkeitsform (der „Sachen").

Die Wahrnehmungsform von leiblicher Empfundenheit findet in tieferer Abstufung statt, erfährt sich selbst nicht mehr als Gewusstes, Angeschautes, oder Erkanntes, sondern als bloßes SEHEN (nicht: als Visualisieren, rein visuell Wahrgenommenes oder den Sehnerv Betreffendes), das auf die eigentliche Seinsform geht, waltet und erhellt sich im Erleben des Erlebnisses, und wird insofern eher bildhaft existent, als dass es (kon-)textuell lesbar oder sachlich zu vergegenständlichen wäre.

Es stell sich vor diesem Hintergrund und letztlich jede monomodale Methodik des „Gesundheitstrainings" infrage, da diese sich selber nicht verstanden hat, da sie ein Tiefenphänomen zu einem Gegenstand der frontaldidaktischen Konsumierbarkeit verklärt und einen waltenden Modus menschlicher Seinsverfassung bio-psychologistisch (sub-)dimensioniert.


Wie anfangs eingeleitet, steht noch aus, die Frage zu stellen und sich einer Antwort anzunähern, was denn eigentlich die Wirklichkeit der Gesundheit ist, deren Seinsweise als Grundphänomen des (menschlichen) Geschehens?

Wenn z.B., nach Rombach, „die Kunst ihren Darstellungscharakter einbüßt, um sich mit einer schöpferischen Seinsweise zu vereinigen, in der sie immer schon tragend war", was bedeutete diese Vereinigung dann im Falle der Gesundheit, als immer schon tragender Grund?

These: Dem schöpferischen Dasein, als Wirklichkeit der Kunst, entspricht Vielstimmigkeit - als lebendige und selbststeigernde Seinsweise und als (konkreative) Wirklichkeit der Gesundheit.


Die Hermetik der Gesundheit sagt aus, dass sich „das Gesunde" nur (in) dem erfahrbar macht, der „GESUND (also: IN DER SEINSFORM DER GESUNDHEIT SEIEND) IST", und sich nur insofern konstituiert, als dies IN IHM ALS Seiendes (ausgelegt) ist.

Gesund ist das, was an Gesundheit teilhat, was anhand und in der Grundbewegung Gesundheit „geschieht", was sich als Gesundes entwirft und sich von daher versteht.

Die je-meinige Entwerfung lässt die Existenz des Da-Sein sich je-weilig vollziehen, als Jeweiliges, als „das Als" der Existenz.

Wer insofern nicht sein Sein auf die Möglichkeit von Gesundheit entwirft oder entwerfen kann, versteht und erfährt Gesundheit nicht, da vom Entwurf der Möglichkeiten sich alles Seiende, alle Existenz und alle (Für-)Wahrgenommenheit strukturiert und sich anhand der Entwerfung auslegt - als Entworfenheit, die immer nur als Solche(s) begegnen kann.


Zum „Verstehen" im eigentlichen Sinne:

Verstehen lässt sich nur die (Er-)Öffnung der je-meinigen Welt in seiner eigenen Entwerfung und Entworfenheit.

In diesem Zusammenhang muss auch das „ALS" aufgefasst sein, da es das „als etwas" ist, in dem und anhand dessen und durch das sich Dasein lebt.

Und lebt es sich nicht „als Gesundheit", dann öffnet sich (die) Welt auch nicht auf diesen Entwurf und dann VERSTEHT sich dessen Sein nicht daraufhin, weil es immer nur als Solches ausgelegt ist und immer nur ALS ES SELBST lebt.

Dissonanzen, Potentiale und Dynamik ergeben sich aus dem, was das Dasein - im Grunde der Entwerfung als Möglichkeit - IST und was bzw DAS es erst noch ZU SEIN HAT, als seine ureigene, (als Mögliches) ausgelegte Seinsweise.


(HYGIAGOGIK eröffnet demnach noch die Auslegung der Gesundheit als Mögliches, als Entwerfung des Gesunden Selbst, in der Grundsätzlichkeit und in der Situiertheit der individuellen Meinhaftigkeit und deren Existenz ALS GESUNDHEIT, als GESUNDES, als GESUND-SEIN.)


Eben nach dieser Möglichkeit und deren Entwerfung, auf welche sich Wirklichkeit, Welt, Dasein hin öffnen, im jeweiligen Aufgang der so-seienden Begegnungen im Erlebnis selber, strukturiert sich die Konstitution - und die Selbstheit(s.u.).

Ob dann das (Für-)Wahrgenommene - hinsichtlich von Gesundheit- als schädlich, nützlich, zutragend oder abtragend erfahren wird, (be-)gründet sich im Entwurf der Möglichkeiten, ALS DAS und worum sich das Dasein im Erlebnis auslegt - aber eben nur wenn und insofern GESUNDES als das ALS existiert und gesetzt ist und vor diesem bzw dessen Horizont verstanden ist.

Kurz- man muss IN DER GESUNDHEIT leben, um Gesundheit zu verstehen.

WELT muss also in die und vor der Bedeutsamkeit des Gesunden hin ausgelegt sein, um IM BEGEGNENDEN den entsprechenden Hin-Blick zu erhalten und zu entfalten.

Zuletzt gilt es noch, die „Selbstbildfähigket" und die Selbstheit als Solches und als Wirklichkeitstypus, vor dem Hintergrund Gesundheit, zu verhandeln und zu heben.

Nach Rombach ist „das Seiende im Ganzen je eine Welt, die in Bedeutsamkeit festgemacht ist und als das sie das einheitliche Gegenbild eines einheitlichen Selbstbildnisses ist."

(Unsere - meine, deine) Welt ist also die gegenbildliche Entsprechung zum Selbst, zur Selbstheit im (entworfenen) Selbstbildnis.

Ob mir Gesundheit oder Gesundes (auch „im AUSSEN") begegnen kann, hängt entsprechend an der Entwerfung der Möglichkeit eines „gesunden" Selbstbildnisses, welches ich IN MIR und immer schon IN DER WELT SEIEND (Heidegger) verorte, und welches sich in jeweiliger Entsprochenheit vergegenbildlicht.

Insofern landen wir wieder bei der hermetischen Verfasstheit:

Gesundes lässt sich nur IN GESUNDHEIT und ALS GESUNDHEIT verstehen, finden, erfahren.




Externe und/oder zitierte Quellen:

H.Rombach:

  • „Phänomenologie des gegenwärtigen Bewusstseins"
  • „Der kommende Gott - Hermetik, eine neue Weltsicht"
  • „Strukturanthropologie"
  • „Das Tao der Phänomenologie"


M.Heidegger:

  • „Sein und Zeit"


J.Sanchez de Murillo

  • „Durchbruch der Tiefenphänomenologie"
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NEUFASSUNG der GESUNDHEIT
 

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